Wie ein SOC Ihre Cyber-Sicherheit als KRITIS-Betrieb nachhaltig stärkt
Wachsende Bedrohung für kritische Infrastrukturen: Die Anzahl und Komplexität von Cyberangriffen auf kritische Infrastrukturen (KRITIS) nimmt stetig zu. Spitäler, Energieversorger, Logistikunternehmen und IT-Dienstleister stehen im Fokus gezielter Angriffe – nicht selten über veraltete VPN-Zugänge, veraltete Firewalls oder Drittanbieter mit zu weitreichendem Zugriff.
Mit der neuen Meldepflicht ab Oktober 2025 stehen KRITIS-Betreiber zusätzlich unter Druck, Cybervorfälle strukturiert zu erkennen und zu melden.
Was ist ein SOC – und warum brauchen Sie eines?
Ein Security Operations Center (SOC) ist keine Software, sondern eine kombinierte Organisationseinheit aus Menschen, Prozessen und Technologie. Das SOC analysiert Sicherheitsereignisse, erkennt Angriffe frühzeitig, koordiniert Gegenmassnahmen und steigert so die Cyberresilienz eines Unternehmens.
Ein SOC basiert typischerweise auf dem NIST Cybersecurity Framework, welches fünf Kernfunktionen beschreibt:
- Identifizieren: Kritische Assets und Prozesse erkennen
- Schützen: Präventive Massnahmen implementieren
- Erkennen: Anomalien und Angriffe frühzeitig entdecken
- Reagieren: Gezielte Incident Response koordinieren
- Wiederherstellen: Betrieb nach einem Vorfall zügig wieder aufnehmen
SOC als Managed Service oder inhouse?
Nicht jedes Unternehmen kann oder will ein SOC selbst betreiben. Die nötigen Ressourcen – insbesondere qualifiziertes Fachpersonal – sind teuer und schwer verfügbar. Eine eigene 24/7-Überwachung ist für KMU oft nicht realisierbar.
Eine praktikable Lösung: SOC-as-a-Service durch spezialisierte Anbieter. Diese bieten rund um die Uhr Überwachung, aktuelle Bedrohungsinformationen und schnelle Reaktionszeiten – zu einem Bruchteil der internen Kosten.
SOC und Meldepflicht – wie passt das zusammen?
Mit Einführung der Cyber-Meldepflicht für KRITIS-Betreiber übernimmt ein SOC eine zentrale Rolle:
- Früherkennung: Angriffe werden rechtzeitig erkannt, bevor grosser Schaden entsteht
- Dokumentation: Lückenlose Nachverfolgung für Behörden und interne Learnings
- Analyse & Klassifikation: Experten bewerten Ereignisse auf Echtheit (True/False Positives)
- Koordination: SOCs agieren als zentrale Schnittstelle zu Behörden wie dem Bundesamt für Cybersicherheit (BACS)
Cyber-Sicherheit beginnt im Management
Die Risikoanalyse muss sich an den kritischen Geschäftsprozessen orientieren – nicht nur an der Technik. «Die meisten Vorfälle passieren einfach deshalb, weil das Management die notwendigen Massnahmen nicht umsetzen lässt», berichtet Hans-Peter Käser vom Nationalen Zentrum für Cybersicherheit (NCSC).
Dieses Zitat bringt die zentrale Herausforderung auf den Punkt: Technik allein reicht nicht. Cyber Security braucht klare Verantwortung, Know-how – und Umsetzung.
Fazit: Cyber-Sicherheit ist Teamarbeit
Ein SOC – ob intern oder als Service – ist kein Luxus, sondern ein strategisches Sicherheitsinstrument für jedes KRITIS-Unternehmen. Es erhöht nicht nur die Reaktionsgeschwindigkeit im Ernstfall, sondern trägt massgeblich zur Sicherheitsstrategie, Meldepflicht-Compliance und Risikominderung bei.
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